Sehenswürdigkeiten

Rabac

RabacRabac, ein bekannter Fremdenverkehrsort bei Labin, wird in Grundbüchern zum ersten Mal im Jahre 1826 erwähnt. Mitte des 19. Jhs. war es ein kleines Fischerdorf mit nur zehn Häusern. Wegen der schönen Bucht und der reizvollen Landschaft wurde es bald von den ersten Ausflüglern besucht. Der erste bekannte Gast von Rabac war der englische Reiseschriftsteller Richard Francis Burton, der im Jahre 1876 in Rabac weilte. Nachdem er Rabac und andere Küstenstädte kennengelernt hatte, schrieb er das Buch “Istrische Küste”, in dem er die Schönheit und den Charme des malerischen Rabac verherrlichte. Zu dieser Zeit wurden in Rabac die ersten Sommerhäuser erbaut. Eines der schönsten Sommerhäuser gehörte der bekannten Familie Prohaska aus Rijeka, die aus Tschechien stammte.
Nach ihrem Namen wird heutzutage einer der schönsten Teile von Rabac benannt, und das Sommerhaus selbst wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Das erste Hotel “Quarnero” wurde am 11. Juni 1889 eröffnet, und zwar im Haus der Familie Viskovic, unweit vom heutigen Atelier “Orlando”. In diesem Hotel gab es damals nur einige Zimmer, und im Erdgeschoss befand sich die Gaststätte.
Der regelmässige Gast des ersten Hotels war der österreichische Offizier Kaiser, der später die Stancija (Herrenhaus) Dubrova unweit von Labin kaufte. Dubrova ist heute für das Mediterrane Bildhauersymposium und sein Park mit Steinskulpturen bekannt.
Die Chronisten berichten, dass Rabac Anfang dieses Jhs. den österreichischen Thronfolger Prinzen Ferdinand bewirtet hatte. Zu dieser Gelegenheit würde ihm im Hafen salutiert.

Die Einwohner von Rabac waren tüchtige Fischer und Seeleute, die an die zehn Segelschiffe in Besitz hatten. Diese Schiffe wurden mit der Zeit von den Motorschiffen verdrängt, oder sie verschwanden im Wirbel des Zweiten Weltkrieges.

Das erste größere Hotel wurde während der italienischen Herrschaft erbaut, als in der Mitte von Rabac im Jahre 1925 das Hotel “Trieste” (heute “Primorje”) eröffnet wurde. Da es für das wachsende Interesse der Touristen, vorwiegend aus den nördlichen Teilen Italiens, nicht mehr reichte, begann sich zu dieser Zeit auch die Zimmervermietung in Privathäusern zu entwickeln. Zehn Jahre später wurde das hotel “Dopolavoro” eröffnet, in dem sich heute das Restaurant “Jadran” befindet.
Der Tourismus in Istrien, und so auch in Rabac, begann sich erst Anfang der Sechziger Jahre intensiver zu entwickeln, als dieser kleine Ort wegen seiner Naturschönheiten den schmeichelhaften Namen “Perle des Kvarners” bekam. Seit dieser Zeit wurden in Rabac alle anderen Hotels und touristische Siedlungen, ein Campingplatz und die meisten Familienhäusern erbaut. Unter den Gästen von Rabac haben die Deutschen und Österreicher den größten Anteil, dann folgen die Engländer und Italiener. In erfolgreichen Touristikjahren hat Rabac bis zu elf Tausend Touristen. vorwiegend Ausländer, sowie einige Tausende von Badegästen aus dem naheliegenden Labin und seiner Umgebung beherbergt.

Labin

Auf dem Berg oberhalb von Rabac thront das altertümliche Labin, dessen alter Name Albona war und bereits im Jahre 285 erwähnt wird. Der Geburtsort von Matthias Flacius Illyricus, dem “Mitstreiter” von Martin Luther , ist heute ein Kultur – und Verwaltungszentrum. Kaum wo gibt es eine so charmante Mischung aus Architektur und kulturhistorischen Denkmälern, mit zahlreichen Ateliers und einem Hauch von Jugend, die sich hier, besonders abends, in zahlreichen Kaffeestuben trifft. Umweit von Labin liegt Dubrova mit seinem Skulpturenpark – eine forma viva im Freien mit über 70 Steinplastiken.
Nach einem Spaziergang durch die Gassen der Altstadt besuchen Sie das Stadtmuseum mit seiner archäologischen und ethnographischen Sammlung sowie die Bergbau – Sammlung mit der getreuen Kopie eines Bergbaustollens, einmalig in seiner Art, in diesem Teil Europas. Besichtigen Sie die eindrucksvolle Sammlung des Matthias Flacius Illyricus, schauen Sie in die Ateliers. Von Fortica aus genießen Sie den herrlichen Ausblick auf Rabac, auf die Insel Cres und auf die Labiner Umgebung. Kaufen Sie sich etwas in kleinen eleganten Geschäften oder erfrischen Sie sich auf einer der Café-Terrassen. Hier trifft man sich um Geschäfte abzuschließen oder einfach um unverbindlich zu plaudern.

 

RES PUBLICA ALBONESSIUM’
Die Lokalität des heutigen malerischen Städtchens Labin, das auf einem 320 Meter hohen Hügel gelegen und nur 3 Kilometer vom Meer entfernt ist, war schon 2000 Jahre v.Chr. bewohnt. Die Überreste einer solchen Hügelsiedlung (Castelliere) aus der Bronzezeit, Kunci, befinden sich in der unmittelbaren Nähe von Labin. Sein alter Name Albona oder Alvona ist keltisch-illyrischer Herkunft. Die Stadt wurde wahrscheinlich im 4. Jh. v. Ghr. von den Kelten gegründet, und zwar an der Stelle einer vorgeschichtlichen Burgruine, obwohl einige Historiker behaupten, dass die Stadt schon im 11. Jh. v. Chr. von den Illyren befestigt wurde. Der Name Albona bedeutet auf Keltisch “Stadt auf dem Hügel” bwz. “hohe Siedlung”. Für seine damaligen Einwohner schrieb Titus Livius, dass sie Seeräuber gewesen waren. Nach mehreren Zusammenstössen zwischen den Einheimischen und den Römern, die schon im 3. Jh. v. Chr. ihren Anfang genommen hatten, fiel Labin im Jahre 177 v. Chr. unter römische Herrschaft, und der Fluss Rasa bildete die Grenze. Labin und seine Umgebung wurden Teil der römischen Provinz Illyrien mit einem ziemlich hohen Grad der Autonomie. Als römisches Munizipium war es mit der Verwaltung umliegender Orte betraut. Das älteste schriftliche Dokument über Labin ist ein Relief aus dem 3. Jh. n. Chr. mit der Aufschrift “RES PUBLICA ALBONESSIUM”.

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Text und Fotos: TZ Rabac-Labin